Einen Spiegel aufhängen, das Hochbett an der Wand sichern oder ein Regal anbringen: Ein Loch ist schnell in die Wand gebohrt. Doch bevor man zur Bohrmaschine greift, sollte man überprüfen, wo Stromleitungen verlaufen. Denn eine zu treffen, kann nicht nur gefährlich sein, sondern noch teuer werden. 

Falls es zu so einem Malheur kommt, springt in der Regel in modernen Häusern die Sicherung heraus. Diese sollte man zunächst auch aus lassen, denn aufgrund der defekten Leitung kann es zu einem Kabelbrand kommen. Am besten rufen Sie einen Fachmann an, der die defekte Stromleitung untersucht und repariert. Dazu wird in der Regel die Wand geöffnet und die angebohrte Leitung neu verbunden. 

Besser ist es also, das Anbohren einer Stromleitung zu verhindern. In der Regel gibt es für die meisten Häuser einen Bauplan, in dem der Verlauf von Stromleitungen eingetragen ist. Tipp: Wenn Sie Mieter sind, fragen Sie Ihren Vermieter danach. Für Altbauten existiert so ein Plan allerdings nur selten. 

Besitzt man keinen Bauplan mit den verzeichneten Stromleitungen, kann man sich an die „Installationszonen“ halten. Hierbei geht es vor allem darum, dass Stromleitungen von einer Steckdose oder einem Lichtschalter aus meist senkrecht nach oben oder unten verlaufen. Etwa 30 Zentimeter unterhalb der Decke oder über dem Boden werden die Kabel in eine Waagerechte überführt. Tipp: Im Badezimmer verlaufen die Leitungen normalerweise unterhalb der Decke waagerecht und dann senkrecht hinab zu Steckdosen und Lampen. 

Besonders in Altbauten wurden die Stromkabel allerdings häufig ohne Installationszonen verlegt. Um nicht zufällig ein kreuz und quer verlaufendes Kabel zu finden, kann man mit einem Leitungssucher arbeiten. Das kleine Ortungsgerät erfasst Metalle und elektrische Leitungen, hochwertige Geräte finden zusätzlich beispielsweise Holzbalken im Mauerwerk. Führen Sie den Leitungssucher mehrmals langsam über die Stelle, an der Sie ein Loch bohren möchten. Wenn der Detektor eine Leitung ausmacht, zeigt er das durch ein optisches oder akustisches Signal an. Tipp: Schalten Sie das Licht an, wenn Sie mit dem Leitungssucher arbeiten. Der fließende Strom erleichtert dem Gerät das Finden des Kabels. 

Alternativ zu einem Leitungssuchgerät gibt es inzwischen Apps für Smartphone oder Tablet, die Stromleitungen finden sollen. Alles, was man dazu benötigt, ist das entsprechende Gerät und die Android- oder iPhone-App. Leider funktioniert diese aber nicht immer wie gewünscht. Oft sind zu schwache Sensoren im Gerät das Problem oder eine fehlerhafte Handhabung. Besser ist es nach wie vor, in einen herkömmlichen Leitungssucher zu investieren.